deutscher klassischer Philologe; gilt als einer der führenden klassischen Philologen des 20.Jahrhunderts; ab 1914 Lehrstühle in Basel, Kiel und Berlin; emigrierte 1936 in die USA, ab 1939 Prof. in Cambridge; Hauptwerk "Paideia"
* 30. Juli 1888 Lobberich/Rhld.
† 19. Oktober 1961 Boston/MA (USA)
Wirken
Werner Wilhelm Jäger wurde am 30. Juli 1888 in Lobberich imRheinland als Sohn eines Fabrikanten geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums Thomaeum in Kempen studierte er an den Universitäten Marburg und Berlin (Promotion 1911) klassische Philologie. Die Jahre 1911-13 waren wissenschaftlichen Reisen nach der Schweiz, Österreich und Italien gewidmet, wo er längere Zeit hindurch als Mitarbeiter der Wilamowitz-Stiftung in Rom tätig war.
Im Jahre 1913 habilitierte sich J. als Privatdozent an der Universität Berlin. Schon durch seine ersten größeren Arbeiten "Entstehungsgeschichte der Metaphysik des Aristoteles" 1912 und "Nemesios von Emesa, Quellenforschung zur Geschichte der älteren Neuplatoniker" 1913 erregte J. erhebliches Aufsehen in der Fachwelt, sodaß er bereits 1914 als a.o. Professor für griechische Sprache und Literatur an die Universität Basel berufen wurde. Nachdem er dort ebenfalls ein Jahr gewirkt hatte, ging er von 1915-1921 als Ordinarius nach Kiel und lehrte dann von 1921 - 1936 an der Universität Berlin, wo er gleichzeitig auch ...